Theaterkarten für die Hälfte

[Höchster Kreisblatt, 21.11.2006]

Von Manfred Becht


Hofheim. Ab sofort können Empfänger von Sozialhilfe und Arbeitslosengeld II sowie Bezieher geringer Einkommen im Bürgerbüro den Hofheim-Pass beantragen. Mit dem Pass sind eine Reihe von Vergünstigungen für Kultur- und Jugendveranstaltungen sowie bei der Nutzung von Stadtmuseum und Stadtbücherei verbunden. Der Hofheim-Pass wird kostenlos ausgestellt und ist für ein Jahr gültig.

Im einzelnen werden die Eintrittspreise für Theater- und Kleinkunstveranstaltungen auf 6,50 bis 7,50 Euro halbiert, das Kindertheater kostet gar nichts mehr. Die Gebühren für die Leseausweise in der Bücherei betragen für Erwachsene fünf statt bisher zehn Euro; für Kinder werden sie ganz gestrichen. Die Eintrittspreise im Stadtmuseum und die Gebühren für die Kurse der Museumswerkstatt werden ebenfalls halbiert, der Eintritt für Kinder bis 14 Jahre ist fortan frei.

Die Besucher der offenen Treffs der städtischen Jugendarbeit und des Spielmobils mussten auch bisher schon nichts bezahlen; der Kostenbeitrag für Filmvorführungen und Discos wird halbiert. Die Beiträge für die Ferienspiele können wie bisher auf Antrag ganz oder teilweise von der Stadt übernommen werden. Wie Bürgermeisterin Gisela Stang vor der Stadtverordnetenversammlung mitteilte, haben einzelne Veranstalter kultureller Angebote in Hofheim schon zugesagt, die Eintrittsregelungen der Stadt für Besitzer des Hofheim-Passes übernehmen zu wollen.

Diese Kultursozialkarte wird im Bürgerbüro ausgestellt. Mitbringen müssen die Antragsteller gegebenenfalls Bescheide des Sozialamtes oder für das Arbeitslosengeld II, vollständige Einkommensnachweise für die letzten drei Monate, ein Foto, einen Ausweis und Kindergeldbescheide für die letzten drei Monate. Die Einkommensobergrenzen betragen 869 Euro für den Einpersonenhaushalt, 1125 Euro für den Zweipersonenhaushalt, für jede weitere Personen werden 256 Euro addiert. Zum Haushalt zählen alle Personen, die dort mit erstem Wohnsitz gemeldet sind. Kinder können einen eigenen Ausweis bekommen, wenn sie mindestens sieben Jahre alt sind.

Vor der Einführung dieser Kultursozialkarte hatte es heftige Diskussionen in der Stadtverordnetenversammlung gegeben, die den Hofheim-Pass dann aber doch einmütig beschloss. Die Befürworter hatten darauf hingewiesen, dass die Karte die Stadt wenig koste, weil die Ausstellung mit geringem Aufwand verbunden sei und die künftigen Nutzer bislang diese Angebote kaum wahrnähmen.

Der Main-Taunus-Kreis hat die Schaffung einer ähnlichen Karte abgelehnt (das HK berichtete).